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Immobilienanzeigen gestalten oder verstehen

Sie möchten eine Immobilie kaufen oder verkaufen? Dann wird eine Immobilienanzeige sicher der erste Kontakt zur Immobilie sein. Eine Anzeige in einer Tageszeitung bietet natürlich weniger Platz und Spielraum für Details als eine Darstellung im Internet. Aber eine Anzeige kann ja durch ein Exposé ergänzt werden, um dem Interessenten weitere Informationen zur Verfügung zu stellen.
Bei allen Anzeigen und Unterlagen sollte Ehrlichkeit und Offenheit das oberste Gebot sein. Denn was nützt es dem Verkäufer oder Makler, wenn ein unzureichend informierter Interessent um einen Besichtigungstermin bittet, den er nach wenigen Minuten abbricht und nie vereinbart hätte, wenn ihm mehr Informationen vorgelegen hätten? Beide Seiten hätten sich die Zeit und den Anfahrtsweg sparen können, und die Wahrscheinlichkeit, dass der Makler den Interessenten nach der Enttäuschung mit einem anderen Angebot überzeugen kann, sinkt.
Natürlich verknüpft jeder mit einer Beschreibung eine andere Vorstellung, abhängig davon, ob er eher auf Sehen, Hören, Riechen, Schmecken oder Fühlen ausgerichtet ist. Aber 60 m² sind ebenso frei von Interpretationsmöglichkeiten wie Baujahr 1998, 500 m zur S-Bahn oder Tiefgaragen-Stellplatz.
Aber nun konkret einige Angaben, die in keiner Anzeige fehlen sollten, und Hinweise, welche Interpretationen häufig gemacht werden.
Art der Immobilie
Hier gilt es zunächst, zwischen einer Wohnung und einem Haus zu unterscheiden. Handelt es sich um Haus, sollte genauer angegeben werden, ob ein Ein- oder Mehrfamilienhaus angeboten wird, ob es sich um ein freistehendes Haus, ein Reihenhaus, einen Bauernhof oder ein Ferienhaus handelt.
Lage
Bei der Lage interessiert zunächst konkret die Stadt oder der Ort, die mit der Angabe des Stadtteils oder der Lage innerhalb des Orts konkretisiert werden kann. Besonders für Ortsfremde ist die Entfernung zu wichtigen Einrichtungen des täglichen Lebens interessant. Aussagen wie „zentrale Lage“ können leicht fehlinterpretiert werden. Zentral kann zwar heißen, dass alles leicht erreichbar ist, es kann aber auch auf hohe Lärmbelastung oder fehlende Parkmöglichkeiten hinweisen. Entfernungsangaben zur Innenstadt, zu wichtigen Einrichtungen, öffentlichen Verkehrsmitteln usw. sollten in konkreten Werten (z.B. 500 m statt wenige 100 m) angegeben werden, um keine falschen Vorstellungen hervorzurufen.
Größe und Maße
Die Wohnfläche im m², die Anzahl an Zimmern und bei Häusern mit Grundstück zusätzlich die Nutzfläche, zählen zu den Pflichtangaben. Wichtig ist auch, ob es zusätzlich einen Kellerraum oder Dachboden gibt, ob eine Terrasse, ein Balkon oder ein Garten vorhanden sind, und wo ein Auto geparkt werden kann, z.B. auf einem oberirdischen Stellplatz, in einer Tief- oder Einzelgarage. Zahlen sind hier also dominant. Bei einer Eigentumswohnung ist auch ein Hinweis auf die Größe der Wohnanlage ratsam, da sonst die Vermutung aufkommen könnte, dass es sich um ein Hochhaus handelt.
Baujahr und Zustand
Hier wird eine Jahreszahl erwartet, falls es sich nicht um einen Neubau handelt, der allerdings auch schon aus dem Vorjahr stammen und seit der Fertigstellung leer stehen könnte. Bei älteren Objekten sind Angaben wie „renovierungsbedürftig“ oder „neu renoviert“ hilfreich. Wird kein Baujahr angegeben, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um ein älteres Objekt handelt, dessen genaues Alter verschwiegen werden soll. Ebenso verhält es sich bei fehlenden Angaben zum Zustand.
Bauweise
Den Interessenten wird es interessieren, ob er ein Haus in Massivbauweise, vielleicht sogar ein Fachwerkhaus kauft oder ob eine andere, besondere Bauart vorliegt. Bei neuen Häusern kommen Baumaßnahmen zur Energieeinsparung wie Isolierungen oder Niedrigenergiebauweisen.
Besondere Ausstattung
Hier geht es um fest eingebaute Ausstattungsteile wie z.B. Einbauküche, Kachelofen, Böden, Sanitäranlagen, Fenster oder Verkleidungen der Innenwände, die den Wert einer Immobilie mit beeinflussen können.
Heizung, Wasser
Ob die Wärme in einem Objekt aus einer Öl- oder Zentralheizung, einem Kamin oder einer umweltfreundlichen Pelletsheizung kommt, ist ebenso interessant wie die Art der Warmwasserbereitung. Diese Aspekte beeinflussen nicht nur die Wohnqualität, sondern auch die Höhe der laufenden Kosten.
Verfügbarkeit
Wer eine Immobilie zur Eigennutzung kaufen möchte, hat sicher gewisse zeitliche Restriktionen, wann diese benötigt wird. Folglich sollte angegeben werden, ob das Objekt bereits frei ist, wann es frei oder auch fertig gestellt sein wird. Auch Angaben zu Besichtigungsmöglichkeiten sind interessant.
Preis
Die Angabe eines konkreten Preises ist meist besser als einen unbestimmten Preis hinter VB zu verstecken. Auch Hinweis auf die Courtage des Maklers hilft dem Interessenten, wobei ein provisionsfreies Objekt vom Eigentümer oder Bauträger sicher auch seinen Reiz hat.
Kontakt
Natürlich muss am Ende der Anzeige angegeben sein, wo und wie der Anbieter erreichbar ist. Meist wird die Telefonnummer angegeben. Bei privaten Zeitungsanzeigen kommen auch Chiffreanzeigen in Frage, im Internet zusätzlich eine Mailadresse. Ist der Anbieter nur bedingt erreichbar, sollte ein Hinweis auf eine günstige Zeit oder einen Anrufbeantworter enthalten sein.
Bilder
Im Internet oder Exposé dürfen natürlich Grundrisszeichnungen nicht fehlen. Auch Fotos des Hauses von außen und der Räume von innen sind eine gute Ergänzung. Bei Innenaufnahmen sollte man mit dem ersten Urteil ein wenig vorsichtig sein, denn leere Räume wirken anders als möblierte Räume. Ein leeres Zimmer wirkt möglicherweise kahl und kleiner als es wirklich ist. Gefällt einem beispielsweise das Mobiliar des aktuellen Bewohners nicht, hinterlässt das Foto erstmal einen negativen Eindruck, der aber nicht für die Wohnung selbst gelten muss. Wichtiger ist es, an Hand des Grundrisses zu prüfen, ob und wie die eigenen Möbel in die Wohnung oder das Haus passen können.

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