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Aus- und Weiterbildung für Hausverwalter

Eine gute Aus- oder Weiterbildung für alle in der Hausverwaltung tätigen Personen tut Not. Und wer sich wirklich weiterbilden will, kann auch auf etliche Angebote zurückgreifen. Welche sind das und wie unterscheiden sie sich? Hier ein kleiner Überblick zu Angeboten im Bereich Immobilienverwaltung.
Europäische Immobilienakademie
Die Europäische Immobilienakademie in Saarbrücken ist die Akademie des Immobilienverbandes Deutschland. Sie bietet einzelne Lehrgänge an, die teilweise mit einem IHK-Zertifikat abgeschlossen werden können. In zwei Wochen oder  an 7 Wochenenden kann der Lehrgang „geprüfter Immobilienverwalter“ besucht werden. Die Kosten dafür betragen 1.190 EUR. Je nach Wohnort kommen weitere Kosten für Reise und Übernachtung dazu, weil die Lehrgänge nur in Saarbrücken, Berlin und Leipzig angeboten werden.
Wer sich länger weiterbilden möchte, kann zwischen verschiedenen E.A.I.-Diplomen wählen. Sie erfordern die Teilnahme an mehreren Lehrgängen, je nach Diplom sind es 3, 4 oder 7 Module. Das Diplom erfordert eine 2-jährige Berufspraxis in der Immobilienpraxis. Auf der einen Seite ist es zwar sinnvoll, eine Kopplung aus Theorie und Praxis anzustreben. Das impliziert allerdings auch, dass der Verwalter diese  2 Jahre ohne Ausbildung arbeitet.
gtw Weiterbildung
Das gtw ist ein privates Bildungsinstitut, das mit dem Dachverband der Deutschen Immobilienverwalter (DDIV) und dem Verband der Immobilienverwalter Bayern (VDIV) kooperiert. Einer der Lehrgänge führt zum geprüften Immobilienverwalter. 7 Monate Fernstudium mit 7 Präsenzphasen an Wochenenden bereiten auf die Abschlußprüfung vor. Die Kosten belaufen sich auf EUR 2.190.-. Dazu kommen Reisekosten, da die Lehrgänge nur in München stattfinden. Mitglieder der kooperierenden Verbände und Teilnehmer früherer Kurse erhalten Rabatte auf die Kursgebühren.
Die Teilnahme am Kurs ist an keine Voraussetzungen gebunden, wenngleich Erfahrungen im kaufmännischen und Immobilien-Bereich als nützlich angesehen werden.
Das gtw bietet weitere Kurzlehrgänge und auch einen einjährigen Ausbildungsgang, der mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen wird.
IMI Immobilien-Institut
Die Lehrgänge des Nürnberger Instituts, das 1987 gegründet wurde, sind von der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht zugelassen. Einsteiger ohne Vorkenntnisse können am 9 Monate dauernden Fernkurs „Haus- und Grundstücks-Fachverwalter“ teilnehmen.  Dafür sind EUR 1.377.- zu entrichten. Reisekosten fallen aber keine an, da die Vermittlung der Inhalte ausschließlich im Fernstudium erfolgt. Auch der 6-monatige Kurs mit dem Titel „geprüfter Fachverwalter von Wohnungseigentum“ für EUR 1.392.- und das 14-monatige Fernstudium zum Immobilien-Verwalter-Diplom für EUR 1.410.- kann vollständig von zu Hause absolviert werden. Selbst die Prüfung in Form einer Zusammenfassung der Studieninhalte kann in den eigenen vier Wänden abgelegt werden.
IHK-Prüfungen sind nicht möglich. Das Institut wirbt mit großzügigen Rücktritts- und Kündigungsrechten bei Nichtgefallen.
Zusammenfassung
Dauer: 2 Wochen, 7 Monate, das sind doch auf den ersten Blick attraktive, weil überschaubare Ausbildungszeiten – verglichen mit der Ausbildung zum/r Kaufmann/-frau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, die 3 Jahre dauert. Aber innerhalb von 3 Jahren kann man natürlich auch viel mehr lehren und lernen als in einem Bruchteil dieser Zeit. Selbst wenn die jungen Leute in der Berufsausbildung etliche Sachen lernen, die fachübergreifend sind und allgemein auf den Berufsalltag vorbereiten sollen, wird der Wissensstand am Ende der Ausbildung ganz einfach höher sein.
Kosten: Die Gebühren, die die Bildungsinstitute verlangen, sind nicht zu verachten. Aufgrund der unterschiedlichen Art der Wissensvermittlung und Lehrgangsdauern lassen sich die Angebote schlecht vergleichen, und der Preis sollte nicht das einzige Auswahlkriterium sein.
Abschluss: Man hat ja oft den Eindruck, dass in unserem Land Zeugnisse und Diplome mehr zählen, als praktische Erfahrung. Wer sich nach Abschluss einer Aus- oder Weiterbildung mit dem Zertifikat bewerben möchte, sollte sich ernsthaft über eine IHK-Prüfung Gedanken machen. Wer bereits anderweitig bewiesen hat, dass er auch in Prüfungssituationen bestehen kann und vorrangig an den Inhalten interesssiert ist, kann möglicherweise auf eine Prüfung verzichten.
Schulabgänger, die sich ihren Berufsweg in der Immobilienverwaltung vorstellen können, sind sicher nicht die Haupt-Zielgruppe dieser Lehrgänge. Für sie sind der Ausbildungsgang oder ein sogar ein Studium mehr zu empfehlen.
Aber wer die Inititative ergreift und sich weiterbildet, ist natürlich auch vernünftig und verbessert seine beruflichen Chancen und steigert den Nutzen seiner Kunden.

0 Kommentare

  1. Peter W. Schmitz

    Vielen Dank für die Übersicht. Als professioneller Verwalter ist es seit vielen Jahren unser Anliegen, dass Immobilienmanagement in die Hände von Profis gehört. Eine vorhandene Ausbildung sollte aus meiner Sicher eine Zulassungsvoraussetzung sein.
    Aber unter die Fortbildungsmöglichkeiten gibt es vielfältige. Ich möchte mich an dieser Stelle für die Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft in Wiesbaden einsetzen. Neben den Fortbildungen Immobilienfachwirt (IHK) und Immobilienökonom (GdW) werden hier auch weiter Immobilienspezifische Ausbildungsgänge mit Abschlussprüfung angeboten. Die Auswahl der Dozenten ist hervoragend mit Professionals der Immobilienwirtschaft besetzt und garantiert so eine fundierte Ausbildung.

  2. Weiterbildung

    Ein interessanter Bericht. Wird das mit öffentlichen Geldern unterstützt, die man beantragen kann?

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