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Depotbox im Mehrfamilienhaus

Der Online-Handel boomt, und schnell sind die gewünschten Artikel im Web bestellt. Aber dann? Bei der Zustellung kann es schwierig werden, vor allem für Berufstätige. Denn der Paketzusteller kommt höchstwahrscheinlich, wenn niemand zu Hause ist. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es dann?

  • Ein Nachbar nimmt die Sendung an.
  • Die Sendung muss bei der Post abgeholt werden.
  • Es muss ein zweiter Zustelltermin vereinbart werden.
  • Die Sendung wird vor der Tür abgelegt.
  • Man lässt sich die Sendung an eine andere Adresse schicken, z.B. an den Arbeitsplatz

Es gibt aber inzwischen eine weitere Möglichkeit: Die Depotbox der Firma Renz. Diese Box ist normalerweise offen und leer. Kommt der Paketdienst, wenn niemand zu Hause ist, legt er das Paket in die Box und verschließt sie. Dazu werden keinerlei Hilfsmittel benötigt. Der Besitzer der Box kann diese später mit einem Schlüssel öffnen und sein Paket entnehmen.
Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht. Die Depotbox kann nämlich nicht nur für Pakete, sondern auch für größere Briefsendungen verwendet werden. Manche Briefkästen sind ja so klein, dass große Umschläge dort nicht hineinpassen, ohne geknickt zu werden. Auch dicke Umschläge, z.B. Kataloge, bereiten den Postboten teilweise Probleme, weil die Briefkastenschlitze zu klein sind.
So weit, so gut und soweit die Theorie. In der Praxis dürfen sich allerdings etliche praktische Hürden stellen.
Platzbedarf: Wer eine Depotbox aufstellen oder -hängen möchte, braucht Platz. Und genau der ist in Mehrfamilienhäuser meist knapp – so knapp nämlich, dass teilweise die kleinsten Briefkästen gewählt werden. Und wo sollen da noch Depotboxen hin? Denn im Grunde braucht ja jede Partei eine eigene Depotbox. Der verfügbare Platz führt auch gleich zum nächsten Punkt.
Zugänglichkeit: Es gibt drei Sorten von Briefkästen:

  • Einwurf und Leerung im Haus
  • Einwurf von außen, Leerung von innen
  • Einwurf und Leerung außen

Im ersten Fall dürfte das Platzproblem am schwersten wiegen, da sich Briefkästen meist im Flur befinden und eine Depotbox weit in den Flur hereinragen würde. In älteren Häusern ist aber möglicherweise ausreichend Platz vorhanden.
Die Briefkästen, die in die Außenwand integriert sind, bieten wenig Möglichkeiten für eine Depotbox, denn hier müsste die große Öffnung in die Wand eingepasst werden. Wahrscheinlich lässt sich die Box gar nicht sicher befestigen.
Befinden sich die Briefkästen an einer Außenwand oder stehen sie sogar frei, dürfte die Chance für eine Depotbox am größten sein.
Ist die Depotbox von außen zugänglich, kommt der Paketbote leicht heran und muss keinen Nachbarn um das Öffnen der Tür bitten. Allerdings ist die Box dann natürlich auch für allerlei „Scherzbolde“ zugänglich, die sie vielleicht leer verschließen oder irgendetwas Unpassendes hineinlegen.
Eigentümergemeinschaften: Angenommen, es ist ausreichend Platz für eine Depotbox vorhanden. Dann kann aber trotzdem nicht gleich gebohrt werden. Der Hausflur und der Eingangsbereich gehören zum Gemeinschaftseigentum, so dass die Eigentümergemeinschaft die Depotbox genehmigen muss.  Und wenn ein Mieter eine solche Box möchte, stellt sich noch die Frage nach der Finanzierung. Zahlt der Mieter und muss der Folgemieter eine Abstandszahlung leisten? Oder zahlt der Vermieter, und erhöht er dann die Miete?
Vielleicht einigt sich die Eigentümergemeinschaft ja auch auf eine gemeinsame Depotbox. In einer kleinen Gemeinschaft sollte das Vertrauen ausreichen, dass alle Zugang zur Depotbox erhalten. Aber was passiert, wenn an einem Tag mehrere Sendungen kommen und die Box nach Einlegen des ersten Pakets geschlossen wird. Würden zwei Boxen helfen? Wahrscheinlich nicht, denn dann schauen viele oft umsonst in die Boxen, in denen sich gar nichts für sie befindet.
Und was ist überhaupt, wenn das Paket größer ist als die Box?
Alles nicht so glücklich, oder? Oder nur übertrieben und schwarz gemalt? Vielleicht kann jemand in den Kommentaren über praktische Erfahrungen mit einer solchen Depotbox berichten?

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